Die WKO und der ORF mal wieder. Der ORF Oberösterreich berichtet, dass irgendein österreichischer Anwalt unangenehm aufgefallen sei, weil er hunderte Abmahnungen an Nudelaugen verschickt hat, die auf ihren Webseiten Google-Fonts direkt von Google eingebunden haben.
Bekanntlich wird dadurch die IP-Adresse jedes Besuchers der Webseite an Google geschickt, was ein Verstoß gegen die DSGVO darstellt. Soweit, so richtig. Da der Anwalt lediglich 190€ in Rechnung stellte, würde ich ja sagen, Deppensteuer zahlen und Fresse halten. Aber weit gefehlt:
Sie seien auf ihrer Internetseite unwissend einem Datenschutzproblem aufgesessen. Die Wirtschaftskammer prüft rechtliche Schritte.
Seit wann ist denn Unwissenheit (ich will hier gar nicht von Dummheit sprechen, seit jeder glaubt, Internetz-Seiten kann auch der Enkel schnell zusammenklöppeln, ist das Niveau im Netz nur noch schneller gesunken als vorher ohnehin schon) ein Schutz vor Strafe? Natürlich ist das Einbinden von Google-Fonts ein Vergehen und natürlich kann man sich da eine Abmahnung einfangen.
Hierzulande wird aber der abmahnende Anwalt verklagt und alle „Opfer“ reichen die Tränentasse ob ihrer schlimmen Erfahrungen herum. Was eine Farce.
Die Älteren werden sich vielleicht noch an Günter Freiherr von Gravenreuth erinnern, der hat die Leute abgezogen, dass es eine Pracht war! Über 190DM (ja, so lange ist das her) hätten dessen Opfer gelächelt, da ging es richtig zur Sache wegen dem dubiosesten Mist.
Aber der Kollege heute, der das Werk des Herrn vollbringt und sich ein bisschen im Kampf gegen die Datenkrake Google und ihre dümmlichen Follower bereichert, der wir gleich erst mal weggeklagt.
Sollte ein Unternehmen tatsächlich von besagtem Datenschutzanwalt geklagt werden, ruft die Wirtschaftskammer Oberösterreich auf, sich zu melden. Geplant ist, das betroffene Unternehmen dann in einem Musterverfahren zu unterstützen.
Das Internet ist für die eben noch Neuland und so haben alle Angst vor jemandem, der ihre Inkompetenz ausnutzt. Da sind die Fackeln und Mistgabeln schnell hinter der Tür hervorgeholt.